DIY Standlampe aus Nussbaumholz

Auf meinen Streifzügen durch das Internet komme ich immer wieder auf Seiten, die diverse selbst gebaute Lampen zeigen. Da ich in letzter Zeit immer mal wieder die Idee hatte eine Lampe zu bauen und gerade Weihnachten vor der Tür stand kam ich (angeregt durch meine Freundin) auf folgende Seite:

One legged lamp stand

Hier wird ein Ikea Tischbein (Modell: Lack) als Lampenfuß verwendet. Die Leitung ist hübsch durch ein Stoffkabel aufgewertet und der Ein- und Ausschalter ist über eine Zugleitung realisiert. Ich fand die Idee wirklich kreativ und wollte diese nachbauen und zwar mit einem schönen Stück Holz.

Hölzer gibt es wie Sand am Meer und je tiefer man sich durch die örtlichen Läden und Webshops stöbert, desto mehr verliert man den Überblick was man denn für Holz nehmen könnte. Schlussendlich fiel meine Wahl auf Nussbaumholz. Das hat eine dunkle und hochwertige Farbe, eine schöne Maserung, ist griffig und hat ein entsprechendes Gewicht, so dass es auch gut als Stehlampe fungieren kann.

Die Einkaufsliste

Hier eine Liste, was man alles für die Lampe benötigt
– Nussbaumholz (60x60x300mm).
– Forstnerbohrer ( 40mm ) für die Glühbirnenfassung.
– Bohrer ( 15mm ) für ein Bohrloch quer durch die Achse (also mindestens 350mm lang)
– Stoffkabel ( 2-3 Meter ).
– Lampenfassung E27 aus Plastik mit Zugleitung.
– Leuchtmittel je nach belieben
– Magnete für den Fuß
– Stromstecker
– Perlen für die Zugleitung

Leider musste ich feststellen, das viele Einzelteile, wie z.B. das Stoffkabel in grün, oder die Lampenfassungen nicht so weit verbreitet sind, so dass ich diese und auch das Nussbaumholz online bestellen musste. Die Versandkosten trieben den Lampenpreis leider etwas in die Höhe. Wer aber auf exotische Stoffkabelfarben verzichten kann wird auch meistens im Baumarkt um die Ecke fündig und kann günstig braune, oder schwarze Stoffkabel erwerben.

Vorbereitung:

Das Holz war mit 30cm etwas zu groß, darum habe ich es um ca. 10cm gekürzt. Alle Seiten wurden danach mit 100er Schleifpapier und einem Exzenterschleifer soweit abgeschliffen bis man die Struktur des Holzes gut zu erkennen war.

Der Aufbau:

Die Lampenfassung mit Zugleitung hat an der dicksten Stelle einen Durchmesser von 38mm und ist an der längsten Stelle 70mm lang. So kommt auch der 40mm Forstner Bohrer ins Spiel, mit dem ich mittig von oben ein 70mm tiefes Loch längs in das Holz bohren musste.
Von der Unterseite bohrte ich ein 30mm tiefes Loch (auch wieder mit dem 40mm Forstnerbohrer) in die entgegengesetzte Richtung. Das 70mm Loch diente als Halterung für die Fassung und das Loch auf der gegenüberliegenden Seite als Zugentlastung für das Stoffkabel. Um das Stoffkabel von der Unterseite zur später eingebauten Fassung zu führen mussten die beiden Bohrlöcher noch mit einem 15mm breiten Bohrloch senkrecht miteinander verbunden werden.

Für die Zugleine der Fassung habe ich quer zu der 70mm Bohrung mittig ein Loch gebohrt, so dass die Zugleine vorne heraus schaut und man sie von außen betätigen kann. Für das Stoffkabel habe ich ein Loch, gegenüber der Zugleitung am unteren Ende der Lampe gebohrt, so dass ich das Stoffkabel von außen in den Schaft und dann durch die Verbindungsbohrung zur Fassung führen konnte. Das 30mm tiefe und 40mm breite Loch im Fuß habe ich dazu genutzt um einen Knoten auf das Stoffkabel zu machen, damit es nicht aus versehen aus der Lampe herausgezogen werden kann, falls man mal daran hängen bleibt.
An das Ende des Stoffkabels muss natürlich noch ein Stecker dran.
Damit alles hübsch aussieht ist es selbstverständlich, dass die Zugleitung durch kleine Perlen verschönert wird, so dass man sie auch gut ziehen kann.

Nacharbeiten:

In den Fuss habe ich noch 4 Neodym Magnete eingelassen, die es ermöglichen die Lampe auf ein Tablett, oder einem Unterbau festzumachen. Nach dem alles zusammen gebaut war habe ich das Holz noch mit einem Holzöl behandelt.

Alles in allem ist es ein einfaches Konzept und die Lampe kann sich mit dem richtigen Leuchtmittel wirklich sehen lassen. Ich fand die Fassung mit Zugleitung sehr praktisch und mit einem Wareneinsatz von ~30-50€ vergleichsweise günstig für eine selbst gebaute Lampe.

Die komplette Arbeitszeit betrug für den Prototypen knappe 2 Stunden.